Evangelisches Schuldekanat Adelsheim - Boxberg und Mosbach
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Rundbrief zum Schuljahr 2023/24


Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

 

Im hinteren Eyachtal im badischen Nordschwarzwald sah ich wilde Lilien auf den Talauen stehen und ich erinnerte mich an das Wort Jesu in der Bergpredigt, das ich Ihnen zum Schuljahresbeginn 2023/24 weitergeben möchte:

 

„Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: Sollte er das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen? Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft.“

 

Aus Gesprächen mit Menschen, nicht nur im Umfeld der Schule, weiß ich um die zunehmenden Sorgen und ich selbst bin dabei keine Ausnahme. Die Verunsicherung und Ungewissheit nimmt in fast allen Bereichen zu. Auch der irdische Jesus Christus weiß darum;  Menschen, die damals nicht wussten, was sie am nächsten Tag zu essen haben, die nicht mehr zum Anziehen haben als ein Obergewand, und deren Zukunft in keinster Weise planbar war. Nicht nur den Krankheiten war man damals ausgeliefert, sondern auch dem Unglück und dem Alter: Es gab keinerlei Versicherungen, kein Bürgergeld, keine Rente, kein Krankenhaus – vielleicht konnte man auf die Kinder oder die Verwandtschaft zählen….vielleicht...

Da haben wir es heute besser, Gott sei Dank! Dennoch: mit einem Appell Jesu und dem Versprechen, dass Gott um unsere Bedürfnisse weiß, ist es ja nicht getan.

Sorgen mach ich mir trotzdem, weil Sorgen und Ungewissheit stärker sind, als alle Gedanken an Gottes Gegenwart und Beistand.

Nicht umsonst steht deshalb in der Bergpredigt das Vaterunser Gebet in der Mitte. Das Gebet mit der zentralen Bitte an Gott: “Dein Reich/ Deine Herrschaft komme, Dein Wille geschehe.“ Meines Erachtens sind alle Verheißungen und Forderungen in der Bergpredigt keine menschlich verfügbare Wirklichkeit, sondern ein Geschenk Gottes.

Die Sorgen kann ich mir nicht wegdenken, hier braucht es die Kraft Gottes selbst, sein Erweis des Geistes und der Kraft. Auf den „Berg der Bergpredigt“ muss uns Gott schon selbst hinauftragen, allein schaffen wir es nicht. Als Katalog ethischer Impulse und positiver Glaubensperspektiven, die ich mir nur zu eigen machen muss, wird die Bergpredigt m.E. fachdidaktisch missverstanden.

Die Sorglosigkeit ist ein Geschenk Gottes, um das wir bitten sollen:

„Herr, Dein Reich komme, schenke Du mit die Sorglosigkeit in mein Leben, damit die Gedanken der Ungewissheit und Sorge mich loslassen und fliehen.“

Und so bitte ich für uns alle, dass Gott seine Herrschaft aufrichtet und wir auch fürs kommende Schuljahr und über die Schule hinaus frei werden von der Sorge und uns ganz in Gott geborgen wissen, komme was wolle.

 

Herzliche Grüße aus Mosbach


Martin Schwarz, Schuldekan

Fortbildungen 2023/24